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Sie heißen mich Mignon...

Psychogramm (abendfüllend) nach Motiven aus Johann Wolfgang von Goethes Roman „Wilhelm Meisters Lehrjahre“

 

Musik von Hugo Wolf und Jörg-Peter Mittmann

"Kennst du das Land, wo die Zitronen blühn..." - Mit viel Sinn für das sehnsuchtsvolle Lebensgefühl seiner Zeitgenossen entwirft Goethe in seinem „Wilhelm Meister“ (1795/96) nicht nur den Prototyp des Bildungsromans, sondern erschafft in der rätselhaften  Gestalt der Mignon eine literarische Figur, die wie kaum eine andere die Phantasie der Nachwelt anregte: Aus einer geheimnisumwitterten Vergangenheit taucht das exotische Wesen unvermittelt auf und verblüfft die Umwelt durch ihre äußere Erscheinung und ihr Verhalten, mit dem sie aller überkommenen Rollenbilder spottet. Nicht Mädchen sondern Knabe will das Kind sein, verliebt sich dann aber mit frühreifer Intensität in ihren Beschützer Wilhelm. Eine äußerst zweideutige, an Tabus rührende Beziehung bahnt sich an, der sich beide vergeblich zu erwehren suchen. Während sich Wilhelm auf seinem Weg zur künstlerischen Entfaltung in allerlei Liebschaften verstrickt, verzehrt sich Mignon vor Liebe und Sehnsucht... Kein Wunder, daß diese außergewöhnliche Gestalt neben Werken wie Schumanns "Requiem für Mignon" oder Ambroise Thomas' "Mignon"-Oper einige der schönsten Kunstlieder der Romantik inspirierte. Um die eindringlichen Vertonungen Hugo Wolfs rankt sich das Psychogramm "Sie heißen mich Mignon...", in dem der Komponist Jörg-Peter Mittmann im Spannungsfeld der Sprache Goethes, der romantischen Lieder und der Stilmittel moderner Musik ein Bild dieses einzigartigen Wesens nachzeichnet. Die Romanhandlung tritt dabei ganz in den Hintergrund zugunsten einer Charakterstudie, die behutsam dem Frauenbild Goethes nachspürt, seinen Wünschen und Phantasien vor dem Hintergrund der Zeit.

Mignon

Konzertmitschnitt - Cornelia Schönwald und Peter Liebaug (Sprecher), Katrin Bähre (Gesang), Miroslav Kroupa (Klavier) und die Instrumentalisten Dante Montoya, JP Mittmann, Lydie Römisch, Haelee Yoo, Maria Pache und Martina Styppa